Ein aktueller Vorfall am Internationalen Strafgerichtshof hat die globale IT-Welt aufhorchen lassen: Durch eine E-Mail-Sperre eines großen US-amerikanischen Technologieanbieters wurde sichtbar, wie stark digitale Infrastrukturen von geopolitischen Rahmenbedingungen beeinflusst werden können. Ein Einzelfall? Sicher nicht. Vielmehr ein Weckruf für Unternehmen und Organisationen, die eigenen Abhängigkeiten genauer zu prüfen und ihre digitale Resilienz gezielt zu stärken.
In einer zunehmend vernetzten Wirtschaft nutzen Unternehmen selbstverständlich internationale Cloud-Dienste, Plattformen und Softwarelösungen. Doch mit dieser Flexibilität und Skalierbarkeit gehen auch Risiken einher. Eine berechtigte Frage lautet daher heute:
Wie abhängig ist unser Unternehmen von digitalen Infrastrukturen und Diensten, die außerhalb europäischer Rechtsräume betrieben werden?
Die Antwort fällt oft ernüchternd aus. Neben offensichtlichen Lösungen wie Microsoft 365, US-basierten CRM-Systemen oder Cloud-Anbietern sind es häufig auch unscheinbare Alltagsdienste oder Plattformen, die unter US-Recht – und damit etwa dem US Cloud Act – stehen. Hieraus können sich unerwartete Zugriffsmöglichkeiten von Dritten sowie Einschränkungen im operativen Geschäft ergeben.
Digitale Abhängigkeiten sind nicht per se schlecht – doch sie müssen bekannt und bewusst gesteuert sein.
Ein plötzlicher Zugriffsstopp, eine politische Sanktion oder ein technischer Ausfall bei einem zentralen Anbieter kann ohne Vorbereitung schnell geschäftskritische Prozesse lahmlegen.
Gerade bei internationalen Spannungen oder neuen regulatorischen Vorgaben steigt das Risiko von Einschränkungen. Deshalb gehört heute zu jeder verantwortungsvollen IT-Strategie eine strukturierte Analyse der eigenen digitalen Abhängigkeiten.
Wir empfehlen Ihnen, Ihre IT-Landschaft und Geschäftsprozesse gezielt zu durchleuchten und potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Dabei helfen folgende Leitfragen:
Eine strukturierte Risikoanalyse bildet die Basis für gezielte Maßnahmen, die Abhängigkeiten reduzieren und die digitale Resilienz erhöhen.
Das Ziel ist dabei keineswegs ein radikaler Verzicht auf US-Technologie – das wäre weder wirtschaftlich sinnvoll noch praktikabel.
Stattdessen geht es darum, Transparenz und Entscheidungsfähigkeit zu gewinnen, Alternativen zu schaffen und kritische Abhängigkeiten gezielt abzusichern.
Nicht zuletzt fordern auch gesetzliche Vorgaben wie:
eine belastbare Risikoanalyse und eine bewusste Steuerung von Abhängigkeiten.
Auch Wirtschaftsprüfer und Cyberversicherer achten bei ihren Bewertungen zunehmend darauf, wie Unternehmen mit diesem Thema umgehen.
Digitale Resilienz ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Unternehmen, die ihre IT- und Prozesslandschaften aktiv steuern und auf geopolitische und regulatorische Einflüsse vorbereitet sind, sichern sich nicht nur ihre Handlungsfähigkeit, sondern auch einen Vertrauensvorsprung bei Kunden und Partnern.
Unser Tipp: Starten Sie jetzt mit einer strukturierten Bestandsaufnahme und entwickeln Sie daraus eine belastbare Resilienzstrategie. Gerne unterstützen wir Sie dabei mit bewährten Methoden und Praxis-Know-how.
Sprechen Sie mit Ihrem Compart-Vertriebsansprechpartner oder vereinbaren Sie direkt einen persönlichen Beratungstermin.